Neuigkeiten insbesondere bei der Hallenbelegung, aber auch einen ganz neuen Außenauftritt der ITB kündigte Messechefin Deborah Rothe bei einer Veranstaltung des Corps Touristique in Frankfurt an.

Erstmals präsentierte sich die ITB Berlin in diesem Jahr als reine B2B-Messe. Und dabei soll es bleiben: Auch im kommenden Jahr wird sich die weltgrößte Reisemesse in Berlin ausschließlich an Fachbesucher wenden. „Wir halten daran fest, weil wir ein sehr gutes Feedback bekommen haben“, sagte jetzt Messechefin Deborah Rothe bei einer Veranstaltung des Corps Touristique.

Wie berichtet hatten sich viele Aussteller – darunter die im Corps Touristique zusammengeschlossenen Fremdenverkehrsämter – dieses Konzept gewünscht. Für Endkunden soll erneut das Berlin Travel Festival angeboten werden: Es findet Anfang Dezember statt und vereinigt neben dem „alten“ Travel Festival die drei Messen Boot & Fun, Angelwelt sowie Auto Camping Caravan.

Für Rothe war die ITB Berlin 2023, die nach den drei Corona-Jahren erstmals wieder als Präsenzveranstaltung stattfand, ein „erfolgreicher Neustart mit Luft nach oben“. Auch für die Organisatoren sei sie eine Art „Wundertüte“ gewesen, so die Messechefin. Zwar habe man mit den mehr als 90.000 Besucherinnen und Besuchern und den rund 5500 Ausstellern aus mehr als 160 Ländern noch nicht wieder an die Zahlen von 2019 anknüpfen können, doch insgesamt sei man sehr zufrieden – zumal die weitaus meisten Teilnehmer angekündigt hätten, auch 2024 wieder dabei sein zu wollen.

Veränderungen soll es kommendes Jahr im Geländeplan geben. So stehen fünf der in diesem Jahr noch geschlossenen Hallen bei der nächsten ITB wieder zur Verfügung: die Hallen 8.2, 10.1, 10.2., 11.2 und 18. In Letzterer sollen sich wie bereits in der Vor-Corona-Zeiten die Nordischen Staaten präsentieren.

Die anderen drei Hallen werden wieder von vornehmlich europäischen Destinationen und Kulturtourismus belegt sowie vom Business-Travel- und Mice-Segment, sagt Deborah Rothe. In der Halle 10.1 wird der Fokus auf touristischen Unternehmen aus dem Hospitality- und Travel-Technology-Bereich liegen.

Arabische Staaten vergrößern weiter

Mehr Platz als bislang erhalten die arabischen Staaten, die ihre ITB-Auftritte noch weiter ausbauen wollten. Ihnen stehe 2024 zusätzlich die bislang von Deutschland belegte Halle 6.2 zur Verfügung. Schließlich sei geplant, den in diesem Jahr erstmals genutzten Hub 27 in eine Halle für Deutschland, Österreich, die Schweiz und Slowenien umzuwandeln. In diesem Jahr war der Hub 27 von den unterschiedlichsten Ausstellern besetzt, unter anderem vom Gastland Georgien.

Einen Wermutstropfen gebe es aber: Der aus mehreren Hallen bestehende sogenannte Funkturm-Ring bleibe auch 2024 wegen der Sanierungsarbeiten gesperrt. Möglicherweise gelte dies auch noch für das dann folgende Jahr. Ausweiten wolle man indes das Angebot an buchbaren Meeting-Tischen; die Reservierung von Meeting-Räumen soll einfacher werden. Auch sei es vorstellbar, die „sehr gut angenommene“ Food Hall (7.2c) zu erweitern.

Kongress und Messe entzerren?

Zudem versprach Rothe, einen Wunsch der Corps-Touristique-Mitglieder prüfen zu wollen: die teilweise Entzerrung von Messe und Kongress. Den meisten Ausstellern sei es derzeit nicht möglich, am Kongress-Programm teilzunehmen, da dann der Messestand „verwaisen“ würde. So wünschten sich einige Tourismusämter, das Vortrags- und Diskussionsprogramm bereits einen Tag vor der eigentlichen Messe zu starten beziehungsweise dieses um einen Tag zu verlängern.

Allerdings müsse geprüft werden, inwiefern sich etwa die Terminpläne hochrangiger Referenten darauf abstimmen ließen, sagte Rothe. Denn viele wollten am Tag ihres Vortrags auch die Messe besuchen.

ITB startet neue B2B-Kampagne

In ihrem Außenauftritt präsentiert sich die ITB zudem in einem ganz neuen Look. Den Auftakt macht die ITB Berlin ab sofort. Im kommenden Jahr werde die Kampagne global ausgerollt, dann sollen sich auch die Anzeigenmotive der Messen in Singapur, Shanghai sowie Mumbai im neuen Gewand präsentieren.

Zum Einsatz kämen die Motive neben den eigenen Kommunikationskanälen in Print- ebenso wie Online-Ausgaben der führenden Fachpublikationen. Die thematische Klammer „Together“ solle die Strahlkraft sowie den zusammenführenden Grundgedanken des größten Messeverbunds der Reisewirtschaft widerspiegeln.

„Ob Besucher, Aussteller oder Redner: Unsere Mission ist es, an unterschiedlichen Orten der Erde die weltweit Reise-, Tourismus- und Hospitality-Industrie zusammen zu bringen“, sagt Rothe. „Unsere neue Kampagne spiegelt diesen Spirit perfekt wider und wird sicherlich maßgeblich dazu beitragen, unsere Messen künftig noch stärker als Must-Events der Branche zu positionieren.“

Die Kreation der Kampagnenmotive verantwortet Rupp Public Relations aus München. Die Kommunikationsberatung setzt bei den Designs auf Atome als grundlegende Bestandteile von Molekülen, die in ständiger Bewegung sind und zusammen Organismen und schließlich die entsprechenden Einheiten mit geschriebenen Botschaften bilden.

Foto: Deborah Rothe leitet die ITB seit zwei Jahren als Direktorin.