ITB wird zu einer reinen B2B-Messe

Viele Aussteller und Destinationen – darunter das Corps Touristique – wünschen es sich seit Langem: eine ITB ohne Endkundentage. Nun kommt Berlin diesem Wunsch nach: Von 2023 an richtet sich die Messe, die bereits am Montagabend mit der Eröffnungsfeier startet, nur noch ans Fachpublikum.

Für viele Aussteller bei der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin hat es großen zusätzlichen Aufwand bedeutet, der sich nicht ausgezahlt hat: die Standbetreuung auch während der Endbesuchertage am Wochenende.

Etliche Destinationen, Anbieter und Verbände fordern daher bereits seit Längerem, die ITB in eine reine B2B-Messe umzuwandeln. Diesen Wunsch setzt die Stadt Berlin jetzt um: Bereits vom kommenden Jahr an – also der ersten Vor-Ort-Messe nach den beiden Corona-Jahren – richtet sich das Event ausschließlich ans Fachpublikum.

„Mit diesem Schritt schärfen wir unseren Schwerpunkt, der sowieso immer im B2B-Segment lag“, sagt ITB-Chef David Ruetz im Gespräch mit fvw|TravelTalk. Die Resonanz auf diese Entscheidung bei den Partnern sei sehr positiv.

Ausgeschlossen wird das Endpublikum allerdings nicht: An dieses richtet sich weiterhin das Berlin Travel Festival. Dieses findet aber nicht mehr parallel zur ITB statt, sondern bereits im November. Das Festival wird in andere reiseähnliche Messen integriert – Boot & Fun, Angeln und Caravan – und schlägt seine Zelte damit auf dem Messegelände auf. Für Aussteller, die sich sowohl an B2B- als auch an B2C-Kunden wenden, bestehe damit eine Ausweichmöglichkeit, sagt Ruetz.

Zweite Änderung: Statt erst am Mittwoch startet die ITB von 2023 an bereits am Dienstag und dauert dann bis Donnerstag an. Bislang war der Freitag der letzte B2B-Messetag, was dazu führte, dass etliche Besucher sehr frühzeitig das Gelände verließen, um zum Wochenende rechtzeitig zu Hause zu sein. „Donnerstags hingegen wird auch abends gern noch mal ein Termin wahrgenommen“, meint Ruetz.

Eröffnet wird die nächste ITB damit bereits am 6. März 2023 – ein Montagabend. Partnerland wird Georgien sein.

Trotz gestiegener Personal- und Energiekosten halte man am Pricing von 2021 fest, sagt der ITB-Chef. Der Quadratmeter koste damit weiterhin 205 Euro. Diese Frühbucherrate gelte bis zum 30. August 2022. Zugleich sparten die Aussteller, da sie ihre Stände nicht mehr an den bisherigen Endkundentagen betreuen müssten.

Wegen der derzeit guten Stimmung in der Branche rechnet Ruetz für 2023 mit einer guten Buchungslage. „Die Menschen wollen sich unbedingt wieder treffen“, sagt er. „Manch ein Aussteller hat seine Vertriebspartner bislang noch gar nicht persönlich kennenlernen können.“ FVW, Oliver Graue